Rohrmaterialien im Überblick: Ein umfassender Leitfaden
Die Welt der Installationstechnik ist vielfältig, insbesondere bei der Auswahl der Rohrmaterialien. Die richtige Entscheidung ist fundamental für die Funktionalität, Sicherheit und Wirtschaftlichkeit einer Anlage. Falsch gewählte Werkstoffe können zu Korrosion, Leckagen und teuren Folgeschäden führen. In diesem Artikel vergleichen wir die gängigsten Materialien, um Ihnen die Auswahl zu erleichtern.
Klassiker mit Zukunft: Metallische Rohre
Traditionelle metallische Rohrwerkstoffe sind nach wie vor sehr beliebt und haben sich über Jahrzehnte bewährt.
Kupferrohre
Kupfer ist ein echter Allrounder in der Haustechnik. Es ist sehr langlebig, widerstandsfähig gegen Korrosion und hemmt das Wachstum von Bakterien wie Legionellen. Daher ist es eine ausgezeichnete Wahl für Trinkwasserinstallationen.
- Vorteile: Langlebig, hygienisch, recycelbar, temperaturbeständig.
- Nachteile: Höherer Preis, aufwendigere Verarbeitung (Löten, Pressen).
Edelstahlrohre
Edelstahl besticht durch seine extreme Korrosionsbeständigkeit und Robustheit. Diese Rohrmaterialien sind besonders hygienisch und finden oft in anspruchsvollen Bereichen wie Krankenhäusern oder der Lebensmittelindustrie Anwendung. Auch in der modernen Haustechnik sind sie eine hochwertige Alternative.
- Vorteile: Sehr hygienisch, extrem korrosionsbeständig, robust.
- Nachteile: Sehr teuer, anspruchsvolle Verarbeitung.
Die modernen Alternativen: Kunststoffrohre
Kunststoffrohre haben den Markt revolutioniert. Sie sind leicht, flexibel und preisgünstig, was sie zu einer beliebten Wahl für viele Anwendungsbereiche macht.
PE-Rohre (Polyethylen)
PE-Rohre sind flexibel und unempfindlich gegenüber vielen Chemikalien. Sie werden häufig für Kaltwasserleitungen im Erdreich oder für Abwasserleitungen verwendet. Man unterscheidet zwischen PE-HD (hohe Dichte) und PE-LD (niedrige Dichte).
- Vorteile: Flexibel, günstig, chemisch beständig.
- Nachteile: Nicht für hohe Temperaturen geeignet, geringere Druckfestigkeit als Metall.
PVC-Rohre (Polyvinylchlorid)
PVC ist ein steifes und druckfestes Material, das hauptsächlich im Abwasserbereich eingesetzt wird. Es ist günstig und einfach zu verarbeiten (Kleben).
- Vorteile: Sehr günstig, einfach zu verbinden.
- Nachteile: Spröde bei Kälte, enthält Weichmacher (in älteren Varianten), nicht UV-beständig.
Die Alleskönner: Verbundrohre
Mehrschichtverbundrohre kombinieren die Vorteile von Kunststoff und Metall. Sie bestehen typischerweise aus einer inneren und äußeren Kunststoffschicht (z.B. PE) und einer mittleren Aluminiumschicht. Diese Rohrmaterialien sind die moderne Lösung für Heizungs- und Sanitärinstallationen.
- Vorteile: Flexibel und formstabil, sauerstoffdicht, korrosionsbeständig, geringes Gewicht.
- Nachteile: Verbindungstechnik erfordert spezielles Werkzeug.
Welches Rohrmaterial für welchen Zweck?
| Anwendungsbereich | Empfohlene Rohrmaterialien |
|---|---|
| Trinkwasser | Kupfer, Edelstahl, Verbundrohr |
| Heizung | Kupfer, Verbundrohr, Stahlrohr (verzinkt) |
| Abwasser | PVC, PE-HD, PP (Polypropylen) |
| Fußbodenheizung | Verbundrohr, PE-RT, PB |
Die Auswahl der Rohrmaterialien ist komplex. Es müssen Faktoren wie Wassertemperatur, Druck, Wasserqualität und natürlich das Budget berücksichtigt werden. Eine professionelle Beratung ist daher unerlässlich, um die optimale Lösung für Ihr Projekt zu finden. Moderne Leitungsmaterialien bieten für fast jeden Anwendungsfall eine passende und langlebige Option.