Warum ist eine schnelle Trocknung so wichtig?
Nach einem Wasserschaden zählt jede Minute. Je länger Wasser in Wände, Böden und Decken eindringt, desto größer wird der Schaden. Feuchtigkeit ist der ideale Nährboden für Schimmelpilze, die nicht nur die Bausubstanz angreifen, sondern auch gesundheitsschädlich sind. Eine fachgerechte Trocknung ist daher unerlässlich, um die Bausubstanz zu erhalten und gesundheitliche Risiken zu vermeiden. Zögern Sie nicht, denn eine verzögerte oder unsachgemäße Trockenlegung führt oft zu deutlich höheren Sanierungskosten.
Risiken einer unzureichenden Trocknung
Eine oberflächliche Trockenlegung reicht nicht aus. Restfeuchtigkeit im Mauerwerk oder unter dem Estrich kann schwerwiegende Folgen haben:
- Schimmelbildung: Bereits nach 24-48 Stunden kann sich gesundheitsgefährdender Schimmel bilden.
- Strukturelle Schäden: Aufgequollenes Holz, bröckelnder Putz und eine geschwächte Bausubstanz sind die Folge.
- Wertminderung der Immobilie: Ein nicht vollständig sanierter Wasserschaden mindert den Wert Ihres Eigentums erheblich.
- Geruchsbildung: Modergeruch setzt sich hartnäckig in der Bausubstanz fest.
Methoden der professionellen Gebäudetrocknung
Experten setzen verschiedene Verfahren ein, um eine vollständige und effiziente Trocknung zu gewährleisten. Die Wahl der Methode hängt von der Art des Schadens und den betroffenen Materialien ab. Eine gründliche Schadensanalyse und Feuchtigkeitsmessung gehen jeder Maßnahme voraus.
Kondenstrocknung
Dies ist das am häufigsten verwendete Verfahren. Ein Kondenstrockner saugt die feuchte Raumluft an, kühlt sie unter den Taupunkt ab und lässt das Wasser kondensieren. Die entfeuchtete, erwärmte Luft wird wieder in den Raum abgegeben. Dieser Prozess wiederholt sich kontinuierlich und sorgt für eine effektive Senkung der Luftfeuchtigkeit. Die Trocknung mittels Kondensation ist energieeffizient und bewährt.
Adsorptionstrocknung
Bei niedrigen Temperaturen (unter 15 °C) oder wenn eine sehr geringe Restfeuchte erreicht werden muss, kommt die Adsorptionstrocknung zum Einsatz. Hier wird die feuchte Luft durch ein Trockenmittel (z.B. Silikagel) geleitet, das die Feuchtigkeit bindet. Dieses Verfahren ist ideal für die Trocknung von Hohlräumen, Dämmschichten oder in kühlen Kellerräumen.
Infrarottrocknung
Die Infrarottrocknung wird gezielt zur Erwärmung von durchnässten Wand- oder Deckenbereichen eingesetzt. Die Infrarotstrahlen dringen tief in das Material ein und erwärmen es von innen heraus. Die Feuchtigkeit verdunstet an der Oberfläche und kann dann durch Luftzirkulation oder einen Kondenstrockner abtransportiert werden. Diese Methode beschleunigt den Trocknungsprozess erheblich.
Der Ablauf einer professionellen Trocknung
- Schadensaufnahme: Zuerst wird der Schaden durch eine visuelle Inspektion und präzise Feuchtigkeitsmessungen analysiert.
- Sofortmaßnahmen: Abpumpen von stehendem Wasser und Entfernung von durchnässtem Inventar.
- Installation der Trocknungsgeräte: Fachgerechte Aufstellung der passenden Geräte, um eine optimale Luftzirkulation und Entfeuchtung zu gewährleisten.
- Kontrollmessungen: Regelmäßige Überprüfung des Trocknungsfortschritts, um sicherzustellen, dass die angestrebten Zielwerte erreicht werden. Die Trocknung wird so lange fortgesetzt, bis die materialspezifischen Ausgleichsfeuchtewerte wiederhergestellt sind.
- Abschlussarbeiten: Nach erfolgreicher Trocknung können die notwendigen Sanierungs- und Renovierungsarbeiten beginnen.