Was bedeutet Kupferrohr löten?
Das Kupferrohr löten ist ein thermisches Verfahren, bei dem zwei Kupferrohre oder ein Rohr und ein Fitting (Verbindungsstück) mithilfe eines geschmolzenen Zusatzmetalls, des Lots, stoffschlüssig verbunden werden. Die Rohre selbst werden dabei nicht geschmolzen, sondern nur auf die erforderliche Arbeitstemperatur erhitzt. Man unterscheidet hauptsächlich zwischen zwei Methoden: dem Weichlöten und dem Hartlöten.
Weichlöten vs. Hartlöten: Was ist der Unterschied?
Die Wahl der richtigen Löttechnik ist entscheidend für die Sicherheit und Langlebigkeit Ihrer Installation.
- Weichlöten: Dieses Verfahren findet bei Temperaturen unter 450 °C statt. Es eignet sich ideal für Trinkwasserinstallationen mit Kalt- und Warmwasser sowie für Heizungsanlagen mit Vorlauftemperaturen bis 110 °C. Das Kupferrohr löten mittels Weichlot ist für Heimwerker oft einfacher zu handhaben.
- Hartlöten: Hierbei wird bei Temperaturen über 450 °C gearbeitet. Das Hartlöten von Kupferrohren ist für Gas-, Öl- und Solaranlagen sowie für Rohrleitungen mit höheren Drücken und Temperaturen zwingend erforderlich. Es erfordert mehr Übung und eine leistungsfähigere Flamme.
Anleitung: Kupferrohr löten in 5 Schritten
Eine saubere und korrekte Ausführung ist der Schlüssel zum Erfolg. Befolgen Sie diese Schritte für eine perfekte Lötverbindung.
Schritt 1: Vorbereitung der Rohre
Die sorgfältige Vorbereitung ist die halbe Miete. Kürzen Sie das Kupferrohr mit einem Rohrabschneider auf die gewünschte Länge. Entgraten Sie anschließend die Schnittkante innen und außen sorgfältig mit einem Entgrater. Die zu verbindenden Flächen (Rohrende und Innenseite des Fittings) müssen metallisch blank sein. Reinigen Sie sie gründlich mit einem Schleifvlies, bis das Kupfer hell glänzt.
Schritt 2: Flussmittel auftragen
Tragen Sie eine dünne Schicht Weichlötpaste oder Hartlöt-Flussmittel gleichmäßig auf das Rohrende auf. Das Flussmittel reinigt die Oberfläche unter Hitzeeinwirkung und sorgt dafür, dass das Lot optimal in den Lötspalt fließt. Stecken Sie die Teile sofort zusammen, um eine Verschmutzung der vorbereiteten Flächen zu vermeiden.
Schritt 3: Das Erhitzen
Erhitzen Sie die Lötstelle gleichmäßig mit einer weichen Flamme. Der häufigste Fehler beim Kupferrohr löten ist eine ungleichmäßige Erwärmung. Bewegen Sie die Flamme ständig um das Rohr und den Fitting herum. Die richtige Temperatur ist erreicht, wenn das Flussmittel eine bräunliche Färbung annimmt oder (beim Weichlöten) das Lot an der heißen Lötstelle schmilzt.
Schritt 4: Das Lot zugeben
Nehmen Sie die Flamme kurz von der Lötstelle weg und führen Sie den Lötdraht an den Lötspalt. Ist die Temperatur korrekt, saugt die Kapillarwirkung das flüssige Lot vollständig in den Spalt hinein. Bei Fittings sollte ein kompletter Lotring am Spalt sichtbar werden. Geben Sie nicht zu viel Lot hinzu.
Schritt 5: Abkühlen und Reinigen
Lassen Sie die Verbindung ohne Erschütterung abkühlen. Entfernen Sie nach dem Abkühlen alle Flussmittelreste mit einem feuchten Tuch von der Außenseite der Lötstelle. Dies ist besonders bei Trinkwasserleitungen wichtig, um Korrosion zu verhindern. Spülen Sie die Leitung vor der Inbetriebnahme gründlich durch.
Benötigtes Werkzeug und Material
- Rohrabschneider & Entgrater
- Schleifvlies
- Lötbrenner (Propan- oder MAPP-Gas)
- Weich- oder Hartlot (je nach Anwendung)
- Flussmittel (Lötpaste oder Hartlöt-Flussmittel)
- Feuerfeste Unterlage und Feuerlöscher
- Hitzeschutzhandschuhe und Schutzbrille