Was ist ein Fertigbad?
Ein Fertigbad, oft auch als Modulbad oder Systembad bezeichnet, ist eine komplett im Werk vorgefertigte Badezimmereinheit. Das bedeutet, dass alle Elemente wie Wände, Boden, Decke, Sanitärinstallationen, Fliesen, Elektrik und Sanitärobjekte (WC, Dusche, Waschbecken) bereits in einer kontrollierten Umgebung zusammengebaut werden. Diese fertige "Raum-in-Raum"-Zelle wird dann als Ganzes zur Baustelle transportiert und dort an die Versorgungsleitungen angeschlossen. Das Konzept des Fertigbad ist nicht neu, hat aber durch moderne Fertigungstechniken und hohe Qualitätsstandards enorm an Beliebtheit gewonnen.
Die Vorteile von Fertigbädern im Überblick
Modulbäder bieten eine Reihe von überzeugenden Vorteilen gegenüber der konventionellen Bauweise direkt vor Ort.
- Enorme Zeitersparnis: Die Installation eines Fertigbad dauert oft nur wenige Stunden, nicht Wochen. Da die Produktion parallel zu anderen Bauphasen im Werk stattfindet, wird der gesamte Bauablauf erheblich beschleunigt.
- Feste Kosten und Termine: Durch die Vorfertigung im Werk gibt es keine unliebsamen Überraschungen. Preis und Liefertermin stehen von Anfang an fest. Das Risiko von witterungsbedingten Verzögerungen oder unvorhergesehenen Problemen auf der Baustelle entfällt.
- Hohe und konstante Qualität: Die industrielle Fertigung unterliegt strengen Qualitätskontrollen. Jedes Fertigbad wird unter optimalen Bedingungen hergestellt, was zu einer durchgehend hohen Ausführungsqualität führt, die auf einer traditionellen Baustelle nur schwer zu erreichen ist.
- Reduzierte Belastung vor Ort: Weniger Lärm, Schmutz und Koordination verschiedener Gewerke auf der Baustelle sind weitere Pluspunkte, die besonders bei Sanierungen im bewohnten Zustand zum Tragen kommen.
Gibt es auch Nachteile?
Obwohl die Vorteile überwiegen, gibt es einige Punkte zu beachten. Der Transport der kompletten Badzelle muss logistisch möglich sein; enge Zufahrten oder Treppenhäuser können ein Hindernis darstellen. Zudem ist die Flexibilität bei sehr individuellen, unkonventionellen Grundrissen im Vergleich zu einer maßgeschneiderten Lösung vor Ort etwas geringer. Dennoch bieten Hersteller heute eine riesige Auswahl an Designs und Ausstattungen, sodass für fast jeden Geschmack das passende Fertigbad dabei ist.
Arten von Fertigbädern: Welches Modul passt zu Ihnen?
Die Systembäder lassen sich nach ihrer Bauweise und ihrem Einsatzgebiet unterscheiden.
Leichtbauweise vs. Massivbauweise
Leichtbau-Fertigbäder bestehen meist aus einer Metallständerkonstruktion mit Gipsfaserplatten. Sie sind leichter und eignen sich hervorragend für die Sanierung von Altbauten. Fertignasszellen in Massivbauweise aus Stahlbeton sind extrem robust und langlebig und kommen vor allem in Neubauten wie Hotels oder Krankenhäusern zum Einsatz.
Anwendungsbereiche: Vom Hotel bis zum Eigenheim
Ursprünglich wurden Fertigbäder vor allem in Großprojekten wie Hotels, Kliniken, Pflegeheimen und Studentenwohnheimen eingesetzt, wo Hunderte identischer Bäder benötigt wurden. Heute ist das Fertigbad aber auch eine äußerst attraktive Option für den privaten Wohnungsbau, sowohl im Neubau als auch bei der Sanierung.
Kosten eines Fertigbades: Womit müssen Sie rechnen?
Die Kosten für ein Fertigbad hängen stark von der Größe, der gewählten Ausstattungslinie und der Bauweise ab. Einfache Modelle sind bereits zu erschwinglichen Preisen erhältlich, während luxuriöse Ausführungen mit hochwertigen Materialien entsprechend mehr kosten. Wichtig ist jedoch: Im Gesamtvergleich sind die Kosten oft niedriger als bei einer konventionellen Sanierung, wenn man die eingesparte Bauzeit und die vermiedenen Koordinationskosten mit einrechnet. Sie erhalten Planungssicherheit von Anfang an.